Parasiten wie etwa Flöhe, Bakterien oder Würmer sind allgegenwärtig. Das vergisst man leicht in einer Gesellschaft mit hohen Hygienestandards und guter Gesundheitsversorgung. Parasiten sind jedoch ein Motor der Evolution. Sie fördern die genetische Vielfalt ihrer Wirte. Und vielleicht sind sie sogar der Grund, weshalb sich viele Lebewesen sexuell fortpflanzen. Manche Parasiten manipulieren das Verhalten ihrer Wirte, andere deren Reproduktion. Wieder andere schützen ihre Wirte vor weit gefährlicheren Schmarotzern.
Christoph Vorburger ist Biologe mit Forschungsinteressen im Bereich der evolutionären Ökologie. Besonders interessiert er sich für die Koevolution von Wirten und ihren Parasiten, für die Evolution alternativer Fortpflanzungsweisen, und für Populationsgenetik. Gegenwärtig beschäftigt sich seine Forschungsgruppe vor allem mit dem Einfluss defensiver Symbiosen auf Wirt-Parasit Interaktionen. Was in aller Welt sind defensive Symbiosen? Man weiss schon seit geraumer Zeit, dass viele Organismen mikrobielle Endosymbionten besitzen. Diese Mikroben, häufig sind es Bakterien, leben im Körper ihrer Wirte und werden von der Mutter an die Nachkommen weitergegeben. Erst seit kurzem weiss man jedoch, dass einige dieser Endosymbionten ihre Wirte vor Parasiten schützen. In diesen Fällen spricht man von defensiver Symbiose. Die Symbionten erhöhen die Resistenz ihrer Wirte, sie verändern die Spezifität der Wirt-Parasit Interaktion, und sie beeinflussen die Beziehung zwischen Resistenz und anderen Fitnesskomponenten. Damit verändern sie die gegenseitige Selektion zwischen Wirten und Parasiten. Das hat weitreichende Konsequenzen, zum Beispiel für die Übertragung von Krankheiten. Neben seiner Forschung über defensive Symbiosen betreut er eine Reihe von Projekten im Bereich der Naturschutzgenetik.
Eintritt: Mitglieder 15, Nichtmitglieder 20, bis 25 Jahre frei
Eine Anmeldung via Reservationsbutton wird empfohlen.